Quelle: aerzteblatt.de

Die Techniker Krankenkasse (TK), Deutschlands größte Krankenkasse, meldet einen historischen Höchststand bei den krankheitsbedingten Fehltagen ihrer versicherten Erwerbstätigen. Zwischen Januar und November 2024 lag der Krankenstand bei durchschnittlich 17,7 Tagen pro Person – mehr als in den Vorjahren (2023 und 2022: 17,4 Tage; 2021: 13,2 Tage). Vor der Coronapandemie 2019 hatte die TK in den ersten elf Monaten noch einen Durchschnitt von 14,1 Fehltagen verzeichnet. Grundlage der Daten sind die 5,7 Millionen bei der TK versicherten Erwerbstätigen.

Die häufigsten Diagnosen waren laut TK-Vorstand Jens Baas Erkältungskrankheiten wie Grippe, Bronchitis und Coronainfektionen. Psychische Erkrankungen wie Depressionen und Angststörungen sowie Muskel-Skelett-Erkrankungen folgen auf den weiteren Plätzen.

Verändertes Gesundheitsbewusstsein
Eine Forsa-Umfrage im Auftrag der TK zeigt, dass viele Menschen in Deutschland weiterhin darauf achten, andere nicht anzustecken. 77 Prozent der Befragten gaben an, soziale Kontakte bei ersten Erkältungssymptomen zu vermeiden. Dieses Verhalten habe sich aus der Pandemiezeit fortgesetzt, erklärte Baas.

Wirtschaft beklagt hohe Fehlzeiten
Der anhaltend hohe Krankenstand sorgt in der Wirtschaft für Kritik. Mercedes-Benz-Chef Ola Källenius bezeichnete die Krankentage als Herausforderung für den Standort Deutschland. Bei gleichen Produktionsbedingungen seien die Fehltage hierzulande oft doppelt so hoch wie in anderen europäischen Ländern, was wirtschaftliche Konsequenzen habe. Auch Tesla-Chef Elon Musk äußerte Unzufriedenheit über den Krankenstand in der deutschen Gigafactory Grünheide, besonders während der Sommermonate.

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